Ich muss nicht, aber ich würde gern, erwiderte er mit einem leichten Schmunzeln, als er ihre rot gefärbten Wangen sah. Oder soll ich das nicht?, fragte er. Wäre es dir unangenehm?, daran hatte er gar nicht gedacht. Ging er wieder zu weit?

Er nahm den Zettel entgegen und überflog ihn mit leicht gerunzelter Stirn. Wenn ich das nächste Mal unterwegs bin, besorge ich dir von jedem Ort an dem ich Raste etwas süßes, beschloss er, als er ihr aus dem Augenwinkel dabei zusah, wie sie den Pudding aß. Die meisten Mädchen mochten Süßes und sie war gewiss keine Ausnahme.

Er schmunzelte leicht, doch das verflüchtigte sich etwas, als sie meinte, dass sie zu leicht sei. Das kann gut sein, erwiderte er. Er wollte sich nicht einmischen, wie viel eine Frau wog und was sie mit ihrem Körper machte war ihre Sache und da hatte er nichts zu sagen, doch war sie wirklich dünn geworden, doch wirklich überraschend war das nicht... Dann iss den Pudding, damit er dich nicht mehr durch seine Anwesenheit stören kann, erwiderte er und nippte weiter an seinem Kaffee.

Er sah sie kurz verwundert an. Sie würde ihn gesund pflegen? Na ja, so abwegig war es nicht. Sie kümmerte sich gerne um andere und als Freunde machte man das so, oder? Dann freue ich mich schon darauf, irgendwann einmal krank zu werden, meinte er mit einem leichten Schmunzeln. Ich hatte nie behauptet, dass du schwer bist, erwiderte er und nahm die Tasse, die sie vor ihn gestellt hatte, um daran zu nippen. Wenn du nichts willst, muss das nicht sein. Ein Kaffee reicht mir eigentlich schon, war seine Antwort, als er die Tasse wieder auf den Tisch stellte.

Arme, unschuldige Frauen? Wo hast du die denn gesehen?, fragte er und sah sich gespielt suchend um. Er wusste, dass das nicht gut für ihn ausgehen würde, doch diese Vorlage würde er sich gewiss nicht nehmen lassen. Ach, ich erkälte mich schon nicht, winkte er ab. Und wenn doch, pflegst du mich doch bestimmt wieder gesund, nicht wahr?, er merkte selbst, dass er den Bogen immer weiter überspannte. Er sollte wohl besser aufhören und das würde er jetzt auch. Wie sie wollte trat er einen Schritt zurück und hob beschwichtigend die Arme. Wie du wünschst.

Was denn?, fragte er mit einem unschuldigen Schmunzeln. Er konnte nicht anders, als sie zu ärgern. Als sie ihn fragte, ob er sich nicht mal etwas anziehen wollte, sah er kurz an sich herunter. Er trug doch eine Hose, konnte man wirklich mehr von ihm verlangen? Muss ich?, antwortete er mit einer Gegenfrage. Es war eigentlich ganz angenehm so. Dann trinken wir einen Kaffee, stimmte er Schulter zuckend zu

Gut, meinte er leise und seine Mundwinkel zuckten ein wenig nach oben, als sie sich etwas an ihn drückte. Es fühlte sich angenehm an, sie im Arm zu halten, so als ob es einfach so sein sollte, auch wenn er niemals für Möglich gehalten hatte, dass er diesen Gedanken jemals haben könnte. Wenn du mir eine Bratpfanne über den Kopf ziehst, rede ich nie wieder mit dir, schmunzelte er und pikste ihr in die Seite. Was auch immer du willst, ich lasse dir freie Auswahl, erwiderte er nur.

Ach Ria, er nahm sie in den Arm und legte sein Kinn auf ihren Kopf und strich ihr über den Rücken. Es ist schön, dass du mir vertraust, aber ich hoffe, du bist sonst nicht auch so gutgläubig, meinte er und sah aus dem Fenster. Er war definitiv nicht derjenige, der süß war, sondern sie. Sie war eine nette, hübsche, zarte Person und er wollte nicht, dass ihr jemals wieder wehgetan wurde. Doch hatte er das Recht dazu, so etwas zu denken? Er nickte auf ihre nächste Aussage hin einfach nur, wirklich etwas dazu sagen wollte er im Moment nicht. Es war ihm egal, wann sie die Quellen besuchten.

Er seufzte nur, was sollte er auch darauf antworten? Irgendwie fühlte er sich nicht als Mann ernst genommen. Außerdem war es doch ein großer Unterschied, ob es sich um eine Mission handelte oder einfach so war, aber sie schien da nicht zu differenzieren. Vertrau mir lieber nicht, murmelte er, "sonst falle ich noch über dich her", diese Worte sprach er nicht aus und auch aus seinen Gedanken verbannte er sie so schnell er konnte. Darüber sollte er nicht einmal Witze machen. Wie du möchtest, ich lasse dir freie Wahl, meinte er, hob aber leicht die Augenbrauen, als sie anmerkte, dass es romantisch sein sollte.

Bei ihrer Antwort schluckte er kurz und hoffte, dass man ihm die röte in seinem recht dunklen Gesicht nicht ansah. So etwas kannst du doch nicht einfach so sagen, Ria, meinte er und sah zur Seite. Sonst nehme ich das noch ernst, fügte er hinzu. Ja, sie waren Freunde, aber bemerkte sie überhaupt nicht, dass er auch nur ein Mann war? Er hörte das "Süß", das aus ihrem Mund kam, doch überhörte er es absichtlich, um diese Situation nicht noch komplizierter zu machen. Gern, morgen habe ich noch Zeit, erwiderte er nickend.

Wenn du durch das Haus geisterst, kann man nicht schlafen, meinte er schmunzelnd. Irgendwie sah sie süß aus, wenn sie so erschrak. Doch schnell wich sein Schmunzeln einer besorgten Miene. Ich weiß, es ist nicht viel, aber ich verspreche dir, dass ich dir immer glauben werde, versuchte er sie irgendwie aufzuheitern und legte seine Hand sanft an ihre Wange. Als er wirklich realisierte, was er da tat, räusperte er sich kurz und machte schnell die Hand wieder weg. Was dachte er sich dabei? Nichts, das war das Problem... Zu den heißen Quellen? Klar, warum nicht?, meinte er mit den Schultern zuckend.

Was hast du gesagt?, fragte er, als er sie leise etwas sagen hörte. Sie sah irgendwie niedergeschlagen aus und das sollte er ändern. Er wollte nicht, dass sie traurig war, immerhin waren sie Freunde... Das war sicher der einzige Grund, davon war er überzeugt...oder?

Auch wenn er müde war, konnte er nicht schlafen. Ihre Aktionen verwirrten ihn zu sehr und auch, wenn er wusste, dass es nichts brachte, darüber nachzudenken, konnte er es nicht ändern. Die Augen ließ er jedoch zu, damit wenigstens diese sich ausruhen konnten. Er hörte, wie Ria im Haus herumwuselte und lauschte einfach der Geräuschkulisse. Es fühlte sich irgendwie angenehm an, nicht allein zu sein und ihm kam eine Idee, doch wusste er nicht, wie sie sie aufnehmen würde. Er wollte nicht wieder von ihr gehauen werden. Es tat nicht wirklich weh, aber angenehm war es auch nicht, von ihr geschlagen zu werden. Als er hörte, dass sie wieder in der Nähe war, gab er es endgültig auf, schlafen zu wollen und stand, sich streckend, auf. Langsam und gemächlich trottete er zu Ria herüber und blickte ihr über die Schulter.

Er war ein wenig verwirrt, als sie ihn hochzog und zum Sofa schleppte, ihn danach auch noch hinsetzte, als könnte er dies nicht allein. Es war ja süß, dass sie so über-fürsorglich war, doch war er tatsächlich selbst dazu in der Lage. Doch vermutlich brauchte sie jemanden, den sie umsorgen konnte, weil es ihre Art war, weswegen er es geschehen ließ. Als sie ihn anlächelte, lächelte er leicht zurück, doch das Lächeln schwand schnell und machte einem erstaunten und verwirrten Gesichtsausdruck platz, als sie ihm einen Kuss auf die Wange gab und ihm dankte. Langsam hob er seine Hand an die Stelle, die ihre Lippen berührt hatten und war irgendwie noch verwirrter. Was war das denn jetzt gewesen? Wofür dankte sie ihm? Er hatte doch nichts gemacht, oder? Er ließ sich auf den Rücken fallen und schloss die Augen. Manchmal war sie ziemlich verwirrend...

Wozu machst du dir so viel Mühe? Ich hätte mich einfach nur auf das Sofa legen können, das wäre schon genug gewesen. Also es ist sehr nett, danke dafür, aber du musst dir nicht so viel Mühe für mich machen, meinte er zu ihr. Es reichte doch schon, dass sie für ihn kochte, oder nicht? Jetzt kümmerte sie sich noch um eine Schlafgelegenheit für ihn, trotz der Tatsache, dass er gar nicht weit entfernt ein eigenes Bett hatte. Ich esse normalerweise nicht wirklich zu Abend, also wird ein Kaffee reichen, vielen Dank, erwiderte er und lächelte sie müde an.

Du übertreibst, war seine Antwort darauf. Er bezweifelte, dass er so beliebt war, wie sie ihm glauben machen wollte...Nein, das war unwahrscheinlich. Er ließ es einfach so stehen und aß weiter, er unterhielt sich nicht wirklich mit vielen weiblichen Individuen außer Ria und das war für ihn durchaus in Ordnung. Mache ich, vielen Dank. Vermutlich wird es das Sofa, einfach weil es näher ist, überlegte er und aß weiter. Wenn es dir keine Umstände macht, antwortete er ihr und zuckte mit den Schultern. Im Grunde war es egal, wo er schlief, solange er auf einer bequemeren Unterlage als dem Boden schlafen würde.

Riecht gut, merkte er an, als er die Küche betrat und setzte sich an den Tisch, um an seinem Kaffee zu nippen, den Ria an seinen Platz gestellt hatte. Stört dich das wirklich so sehr? Ist mein Anblick eine Qual für dich?, erwiderte er mit gespielt theatralischen Gegenfragen und unterdrückte ein Gähnen am Ende. Das sie rot wurde, bemerkte er zwar, doch ignorierte er es schlussendlich, da es sicher nichts mit ihm zu tun hatte. Danke, aber setz du dich bitte auch, meinte er und nagte etwas von dem Hühnerspieß ab. Wie immer lecker, gab er von sich, als er fertig gekaut und runtergeschluckt hatte.

Oh, stimmt, ich wollte ja duschen gehen...Irgendwie hatte ich das irgendwie verdrängt, meinte er und kratzte sich etwas am Hinterkopf. Und ich hätte gerne einen Kaffee, wenn das in Ordnung wäre, wenn er jetzt Alkohol zu sich nehmen würde, würde er vermutlich im Essen einschlafen. Ich geb mein Bestes, nicht einzuschlafen, bei diesen Worten gähnte er und machte sich auf den Weg ins Bad. Ist gut, rief er, ihr nur halbherzig zuhörend. Wie er roch, ob nach Rosen oder neutral war ihm ziemlich egal, wenn er ehrlich war. Also machte er sich auf ins Bad, nachdem er seine Wechselkleidung geholt hatte und ging duschen. Kalt duschen, um die Müdigkeit abzuschütteln, was er jedoch gleich wieder bereute. Er war kein Freund des Kalt-duschens. Als er schließlich sauber war, trocknete er sich ab und zog sich seine Hose an. Für das Oberteil reichte der Elan nicht mehr. Halbherzig hatte er seine Haare abgetrocknet und lief mit dem Handtuch auf den Schultern wieder in die Küche zu Ria.

Er folgte ihr ins Haus, nachdem sie aufgesperrt hatte, zog die Schuhe aus und stellte die Tüte in der Küche ab, wo sie vermutlich hingehörte. Danach lehnte er sich an die Wand der Küche und sah ihr beim geschäftig herumwuseln zu. Brauchst du Hilfe?, fragte er höflicherweise, auch wenn er sich eigentlich ziemlich sicher war, dass sie keine Hilfe benötigte und gut allein klar kam.

Du bist nun einmal ziemlich niedlich, wenn du dich aufregst, erwiderte er mit einem leichten Schmunzeln, als sie ein wenig Abstand nahm, um ihre Haare vor seiner Wuschelattacke zu retten. Als sie erzählte, wie seine Sachen ihren weg zu ihr gefunden hatten, sah er nachdenklich nach oben, als er sich wieder daran erinnerte. Ah, ja...Das war der Abend, ich erinnere mich, meinte er und Bilder blitzten kurz vor seinem inneren Auge auf, die er jedoch schnell wieder verdrängte, da sie mehr als unangebracht waren. Und doch leben wir beide allein, merkte er an und nickte, als sie seine Hilfe ablehnte.

--> Rias Haus